Medizinische Konsequenzen für Hyperakusis und Menièresche Krankheit
Vor 1995 gab es keine Erklärung für die gut dokumentierte Tatsache, daß Lautheitsunverträglichkeit (Hyperakusis) das erste Symptom in der Frühphase der Menièreschen Krankheit sein kann.

Diese Krankheit, an der möglicherweise bis zu 1 % der Bevölkerung leiden, ist gekennzeichnet durch Schwindelanfälle in Zusammenhang mit dauerhaften oder schwankenden Symptomen von Hörverlust und Phantomlauten (Tinnitus).

Nach zwei umfassenden klinischen Studien (Hallpike and Hood, 1959; Hood and Poole, 1966) ist weiterhin bekannt, daß Lautheitsunverträglichkeit für die meisten Patienten zu den ersten Symptomen gehört.

Da Lautheitsunverträglichkeit leicht audiologisch gemessen werden kann, wäre eine weitverbreitete Früherkennung der Menièreschen Krankheit - spätestens nach 1966 - möglich gewesen. Eine ausreichend frühe Diagnose der Krankheit ist ein beträchtliches Problem, da sie oft über Jahre hinweg unerkannt bleibt. Ein früher Bescheid, jedoch, würde den Patienten die Möglichkeit geben, ihren Lebensstil anzupassen und dadurch einige der ernsten, späteren Symptome zu vermeiden.

Der Grund dafür, daß Tests von Lautheitsunverträglichkeit, trotz ihrer offensichtlichen diagnostischen Wirksamkeit, bislang selten durchgeführt wurden, ist relativ einfach. Es gab keine plausible Erklärung für den Zusammenhang zwischen Symptom und Krankheit. Nach der Entdeckung der Dämpfungsfunktion des Innenohres, jedoch, wurde diese Verbindung klar und 1996 im einzelnen veröffentlicht.

Publications:

Braun, M. (1996) Impediment of basilar membrane motion reduces overload protection but not threshold sensitivity: evidence from clinical and experimental hydrops. Hear. Res. 97, 1-10. Abstract

Other references:

Hallpike, C.S. and Hood, J.D. (1959) Observations upon the neurological mechanism of the loudness recruitment phenomenon. Acta Otolaryngol. (Stockh.) 50, 472-486.

Hood, J.D. and Poole, J.P. (1966) Tolerable limit of loudness: its clinical and physiological significance. J. Acoust. Soc. Am. 40, 47-53.

Definite proof:

Nageris B, Adams JC, Merchant SN. (1996) A human temporal bone study of changes in the basilar membrane of the apical turn in endolymphatic hydrops. Am. J. Otol. 17, 245-252. Comment

Xenellis JE, Linthicum FH Jr, Webster P, Lopez R (2004) Basilar membrane displacement related to endolymphatic sac volume. Laryngoscope 114, 1953-1959. Comment

Interesting links: Alec Salt

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